Die Gründer der wintercloud GmbH & Co. KG verhelfen Unternehmen zu maßgeschneiderten Lösungen für ihre IT-Landschaft. Neben viel Know-How brauchen sie dafür auch Weitsicht und Menschenkenntnis
Er sei damals zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen, sagt Julian F. Wintermayr. Nach seinem Informatik-Studium in Heidelberg war er ab 2014 als IT-Berater für Kunden in den USA tätig und erlebte dort die „Cloud-Revolution“ mit: Firmen begannen, ihre IT-Infrastruktur an große Cloud-Anbieter auszulagern, anstatt sie wie bislang in eigenen, starren Rechenzentren verwalten zu müssen. Wer die richtige Lösung wählte, hatte nun Zugriff auf gigantische Rechenleistung und globale Netzwerke, die er aber nur bei Bedarf nutzte – und bezahlte. Dass eine Website unter erhöhten Kundenanfragen zusammenbrach, kam danach kaum noch vor.
„Der Buchungsansturm nach Einführung des 9-Euro-Tickets zum Beispiel hätte noch vor sieben Jahren das Ticketportal der Deutschen Bahn ohne aufwendige Anpassung in die Knie gehen lassen“, sagt Wintermayr. In der Cloud erfolgt diese Anpassung – die Skalierung – einfach automatisch.
Julian Winter und Dr. Nathan Hüsken (v. l.) haben die wintercloud GmbH & Co. KG gegründet. Zu ihrem Team gehört auch Dr. Ferdinand Zimmermann
Als der IT-Profi Ende 2015 nach Heidelberg zurückkehrte, setzte er sich mutig an die Spitze der Cloud-Welle, die Europa da gerade erst erreichte. Mit seinem Mitstreiter Dr. Nathan Hüsken gründete er das Unternehmen, das nun seit über sechs Jahren seine Räume im DEZERNAT#16 hat und maßgeschneiderte Cloud-Lösungen für kleine und mittelgroße Firmen sowie für Konzerne anfertigt. Einer der ersten wintercloud-Kunden: Die Deutsche Bahn, die bis dahin weitgehend auf eigene Server gesetzt hatte.
Was Wintermayr, Hüsken und Mitarbeiter wie Dr. Ferdinand Zimmermann für ihren Job benötigen? „Natürlich IT-Know-How“, sagt Wintermayr. „Aber auch viel Feingefühl und einen guten Draht zu Menschen. Der Kunde erklärt uns ja seine Geschäftsprozesse, und wir finden dafür die passende Cloud-Lösung.“ Das gelinge nur, wenn man sich in den Gesprächspartner hineindenken könne. Und man sowohl für die Firmenmanager als auch für die Schulung des IT-Personals den richtigen Ton finde. Etwa wenn es um Sicherheit und Datenschutz gehe. „Diese Themen sind nun mal extrem wichtig für uns“, so Wintermayr. „Da leisten wir auch gern mal ein bisschen länger Überzeugungsarbeit.“