Als Philosophin und Germanistin fand sich Laura Kleitsch von einem auf den anderen Tag unter Software-Ingenieuren wieder und stellte fest: Manchmal braucht es nur ein wenig Übersetzung.

Eigentlich hatte sie nur einen Studierendenjob gesucht, um während der Promotion ihren Lebensunterhalt finanzieren zu können. Bei der SAP in Walldorf fand er sich, und ihre Aufgabe dort machte Laura Kleitsch sofort Spaß. Als Projektmanagerin sorgte sie dafür, dass die öffentlich geförderten Projekte des Unternehmens reibungslos ablaufen konnten. Drei Tage dort, eine Woche in der Uni unterrichten – für die Promotion blieb jedoch auf Dauer zu wenig Zeit. Also beschloss die Geisteswissenschaftlerin, das Forschungsvorhaben abzubrechen und nahm das Vollzeitangebot ihres Chefs an.

In die echte Welt der Technik tauchte Laura Kleitsch dann ein Jahr später ein, 2021: In der Innovationsabteilung – New Ventures and Technologies – arbeitete sie täglich mit den Kreativsten der Branche zusammen. Zwar nicht als Software-Ingenieurin, sondern auch hier als Projektmanagerin. „Aber ich verstehe seither die Struktur, weiß, welche Software die Kollegen verwenden und kann sie anwenden“, sagt die 32-Jährige.

Für ihre Abteilung baut sie sogenannte Dash-Boards, Benutzeroberflächen, die Daten mithilfe von Graphen und Schaubildern darstellen und verstehbar machen. Für die Software-Experten sei sie manchmal eine wichtige Übersetzerin, sagt Laura Kleitsch. „Sie sind hervorragend in ihrem Fach und immer auf dem neuesten Stand, aber ich habe ein anderes Profil, das ihres gut ergänzt“, sagt sie. „Ich bringe ein paar Soft Skills mit ein und bin manchmal die wichtige Brücke zur Welt.“