Kreativität – in diesem Begriff schwingen für viele gleichzeitig Worte wie Kunst, Ausdruck, Gestaltung und Freiheit mit. Kaum einer wird dabei an Konzerne oder IT-Anwendungen denken. Doch Kreativität wird auch und gerade in Unternehmen benötigt und immer stärker gefordert. Wie genau – da kennt sich Sebastian Derkau aus. Er ist Senior Director im AppHaus der SAP, damit quasi unser Nachbar, und beschäftigt sich mit Design Thinking, Innovationsprozessen und Kreativität. Meist arbeitet er mit Teams aus Konzernen oder großen Mittelständlern, kennt aber auch die Gründer*innen- und Start-Up-Szene.
Wir haben mit ihm über die Bedingungen für „kreativen Arbeitens“ in den verschiedenen Kontexten gesprochen. Zuallererst fallen einem dabei die Ähnlichkeiten zwischen Dezernat 16 und AppHaus auf. Beides sind Orte, an denen es im eigentlichen und übertragenen Sinn „Raum“ für die unterschiedlichsten, kreativen Prozesse gibt. Und Raum ist nach Sebastians Definition eine der Hauptzutaten und absoluten Erfolgsfaktoren für Kreativität und Innovation. Dieser Raum muss variabel sein, nach den Bedürfnissen strukturiert und je nach Situation genutzt werden können. „Genau das gibt das Dezernat ja seinen Mieter*innen. Sie bekommen hier Platz, sich zu entwickeln und zu wachsen“, beschreibt Sebastian die Ähnlichkeiten zum AppHaus.
Ein weiterer Erfolgsfaktor ist ein heterogenes Team, möglichst noch aus unterschiedlichen Disziplinen. Im Dezernat 16 ist es der Netzwerkgedanke, der diese Team-Funktion übernimmt – und der im Café Leitstelle sehr offensichtlich wird. „Ich glaube, es wäre mal interessant herauszubekommen, was da passiert oder wer da wen kennengelernt hat“, so Sebastian. „Und was natürlich im Hintergrund noch stattfindet an Kontakten und Austausch. Es sind sicher viele wertvolle Begegnungen hier, aus denen Ideen gewachsen sind.“
Wichtig, um kreativ arbeiten zu können, ist die intensive Beschäftigung mit dem Problem und Empathie. „Wir sind darauf trainiert, in Lösungen zu denken. Aber Kreativität kümmert sich intensiv um das Problem. Erst, wenn man das verstanden und ein Gefühl dafür entwickelt hat, kann man an die Lösung gehen und neue Wege finden.“, erklärt Sebastian sein Verständnis von Kreativität. Diese neuen Wege zu finden sind für ihn die dritte, wichtige Komponente, damit aus Kreativität Innovationen entstehen. Er verwendet dafür Methoden wie Design Thinking, ist aber überzeugt, „dass jede*r einen individuellen Prozess dafür hat, wie Neues entsteht.“
Ob etablierte Methoden wie Design Thinking oder individuelle Prozesse, ob in großen Konzernen, in Start-Ups oder bei Freiberuflern: Kreative Prozesse können ein Schlüssel für Innovationen sein – und damit ein Weg, unsere Zukunft zu gestalten.
Danke Sebastian für das Gespräch und die Einblicke.