Seit mehr als zwei Jahren sind sie zu zweit: Janina König und Christina Eisenhauer sind das Team hinter dem Modelabel Petricor. Sie haben uns erzählt, was sie an ihrer Zusammenarbeit schätzen.

Christina Eisenhauer ist aus dem Nähatelier von Petricor im D#16 nicht mehr wegzudenken. Drei Tage in der Woche entwirft und näht sie Handtaschen, Festival-Bags, Einkaufstaschen und Geldbörsen – zusammen mit ihrer „Chefin“, Janina König.

Eine viereckige braun-gelb gestreifte Ledertasche, rundherum liegen drei Zitronen (Bild: Petricor).

Eine Tasche aus der Lemon-Collection (Bild: Petricor).

Als Kommunikationsdesignerin mit einer zusätzlichen Ausbildung in Modedesign ist Christina genau am richtigen Ort: „Mit meinem Einstieg bei Petricor bin ich wieder im kreativen Bereich tätig, ohne dafür gründen zu müssen.“

Auch für Janina, Gründerin und Inhaberin von Petricor, ist die Einstellung ihrer ersten Mitarbeiterin ein Weg zu mehr Erfolg: „Ich brauchte definitiv jemanden, der zu mehr Effizienz im Unternehmen beiträgt. Das ist gerade bei Handmade-Produkten wichtig.“ Zu zweit können sie die Nachfrage besser bedienen, eine größere Stückzahl an Materialien bestellen und effizienter das Lager auffüllen. Vor allem für die Umsetzung neuer Ideen bleibt mehr Zeit. Gerade haben sie ihre Frühlingskollektion entworfen unter dem Namen „Lemon Collection“ – in hellem Gelb und mit hohem Wiedererkennungswert.

Petricor gibt es seit 2008, Christina kam im November 2020 dazu. Ihren Job im Museum hatte sie schon vorher reduziert, denn sie war auf der Suche nach einer kreativeren Arbeit. Über Instagram hatte sie von dem Taschen-Label Petricor ihrer ehemaligen Kommilitonin erfahren und schrieb Janina an – gerade als diese begonnen hatte, nach einer Mitarbeiterin zu suchen.

Nach einer zunächst freiberuflichen Zusammenarbeit mit Petricor entschied sich Christina für die Anstellung. Abwechslung und freie Zeiteinteilung spielen für sie eine großer Rolle. „Ich bin bekennende Teilzeitarbeiterin“, sagt sie und lacht.

Montags arbeitet Christina nach wie vor im Museum, freitags hat sie frei. Janina entwirft an diesen Tagen neue Produkte oder macht die Buchhaltung. Dafür geben die beiden von Dienstag bis Donnerstag richtig Gas, planen, entwerfen und produzieren gemeinsam an den Nähmaschinen.

Christina findet: „Es macht Spaß, zusammen ranzuklotzen und voranzukommen. Man schafft in drei Tagen unglaublich viel.“

Janina ist Flexibilität wichtig: „Wir nehmen uns beide keine festen Arbeitszeiten vor. So können wir spontan entscheiden, wann wir Feierabend machen und müssen nicht, obwohl wir uns nicht mehr danach fühlen, die letzte Stunde noch irgendwie rumbekommen. Dafür sitze ich dann aber auch oft abends oder am Wochenende noch am Laptop. Wir versuchen, die Arbeitszeiten an uns anzupassen und nicht umgekehrt.“

Unternehmensgründern und -inhaberinnen, die die Einstellung von Mitarbeitenden in Betracht ziehen, rät Janina: „Man sollte sich bei allen Schritten rund um die Krankenversicherung, die Anforderungen der Berufsgenossenschaft und den weiteren Abgaben gut beraten lassen.“ Ein externer Steuerberater oder ein Buchhaltungsservice helfen hier weiter. Das Vertragliche war hingegen schnell geregelt. „Ein Anruf bei meiner Buchhaltung, dann haben Christina und ich den Vertrag zusammen aufgesetzt und unterzeichnet“, erzählt die Modedesignerin.Das hat sich für beide gelohnt. Die Anstellung gibt Christina ein hohes Maß an Sicherheit. Und Janina ist froh, dass Petricor mit der zuverlässigen Unterstützung ihrer Mitarbeiterin weiter wächst.