Bündnis für Familie Heidelberg und SEEd veranstalteten gemeinsamen Workshop für Jugendliche.

Das beliebte Ferienprogramm FerienOnJob des Bündnis für Familie Heidelberg stand vor einer in diesen Monaten allzu gängigen Frage: Einfach alles aufgrund der Pandemie ausfallen lassen, oder mit Hygienekonzept zumindest ein kleines Angebot durchführen? Dem Team war schnell klar: So, wie die letzten Monate in den Schulen liefen, wäre ein Workshop einfach schön – aber die Unternehmen, die im Rahmen von FerienOnJob normalerweise besucht werden, hatten verständlicherweise bereits abgesagt. Patricia Röser, Netzwerkkoordinatorin beim Bündnis für Familie Heidelberg, erinnerte sich an Gespräche mit dem SEEd-Team: Eigens ausgebildete Trainerinnen begleiten Jugendliche dabei, eigene Ideen zu entwickeln, gesellschaftlichen Herausforderungen zu begegnen. Auch für das SEEd-Team fielen in den letzten Monaten alle geplanten Workshops aus – ein gemeinsames Angebot mit dem Bündnis kam also den Schüler-vermissenden Trainerinnen sehr recht. Aber ob sich nach so langer Zeit im Ausnahmezustand überhaupt Jugendliche für den Workshop melden würden?

Ja! Drei Tage arbeiteten 15 Schülerinnen und Schüler mit vollem Einsatz an Themen, die sie bewegen. Und an möglichen wirtschaftlichen Lösungen für die Probleme dieser Zeit. Trotz großer Hitze und Hygienevorschriften wie dem Masken-Tragen, während man sich im Raum bewegt, stellten vier motivierte Gruppen am Ende des Workshops ihre Ideen einer Jury vor: Mobile Solarpanels zum Draufklicken auf ein E-Bike. Ein Beratungsunternehmen für Diversity, das den Rassismus in Unternehmen bekämpft und gleichzeitig für bessere Bildungschancen von Jugendlichen aus Ghettos sorgt. Eine App, die speziell jungen Frauen Praktika in männerdominierten Branchen vermittelt und dabei noch Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch bietet. Und ein Startup, das sich für fairere Arbeitsbedingungen im Kakaoabbau einsetzt. „Was die Jugendlichen in kurzer Zeit hier entwickelt haben, ist sehr beeindruckend“, meinte Organisatorin Patricia Röser zum Schluss. Und das SEEd-Team freute sich über positives Feedback. „Ich nehme mir mit, dass ich aus meinen eigenen Ideen eine Lösung entwickeln kann“, sagte eine Schülerin. Für das aus Schleswig-Holstein stammende SEEd-Programm, das auch in Baden-Württemberg aktiv ist, die wichtigste Rückmeldung. „Wir wollen, dass Jugendliche erfahren, wie viele gute Ideen in ihnen stecken“, erzählt Simone Rupprecht. „Wenn das kommt, sind wir immer sehr glücklich“.