Das DEZERNAT#16 bietet Raum für Kreative unterschiedlicher Branchen. Kleingewerbe und Freiberufler arbeiten hier Tür an Tür. So auch Neugründer Nidal Saghir und Grafikdesignerin Nicole Gehlen.  Wir haben mit beiden über ihre Selbstständigkeit gesprochen.

Nidal, du hast gerade mit deinem Sprung ins D#16 ein Kleingewerbe gegründet. Was für ein Unternehmen baust du auf?

Nidal: Ich mache Lasergravuren hauptsächlich in Holz. Angefangen habe ich, weil mich das Naturmaterial und das handwerkliche Arbeiten faszinieren. Meine Ideen setze ich um mithilfe einer Laser-Gravurmaschine. Seit dem letzten Jahr bin ich mit meinen Produkten auf regionalen Naturpark-Märkten vertreten.

Bisher habe ich die Arbeiten in meiner eigenen Garage und in einer Gemeinschaftswerkstatt angefertigt. Ich bin schon seit fünf Jahren in dem Bereich tätig und habe mit FloRoNatur nun ein Kleingewerbe gegründet.

Seit Mai habe ich eine reguläre Auszeit von meinem Beruf in einer Pharmafirma genommen. Jetzt ist es Zeit, mal etwas anderes zu tun und meine kreative Arbeit zu intensivieren. Das Angebot des DEZERNAT#16, hier ein Atelier zu mieten, passt genau zu meinen Plänen. Ich gebe mir jetzt ein Jahr Zeit, mein Gewerbe auf wirtschaftlich gute Beine zu stellen. Wenn das funktioniert, kann ich mir auch vorstellen, zu expandieren.

Nicole, du arbeitest als Grafikdesignerin hauptsächlich für Verlage und bist seit 26 Jahren selbstständig, davon seit neun Jahren im DEZERNAT#16

Nicole: Ich habe Grafikdesign studiert und war danach zwei Jahre in einem Verlag angestellt. Die Arbeit hat mir Spaß gemacht, aber das Angestelltendasein war nichts für mich. Ich wollte mich selbstständig machen.Meine ersten Aufträge habe ich mir selbst erteilt. Der Verlag hat viele Aufträge an externe Grafiker herausgegeben, somit habe ich am Anfang sehr gut verdient. Besser als jetzt! (lacht)

Nidal: Das ist der doppelte Boden. Den habe ich aktuell auch, indem ich aus dem Angestelltendasein erstmal nur für ein Jahr aussteige.

Nicole: 2014 habe ich das Angebot bekommen, mit Königsblau-Design ins DEZERNAT#16 zu ziehen. Dadurch konnte ich endlich mit meiner Arbeit weg von zu Hause. Wie du, Nidal. Da war ich sehr happy. Seither habe ich viele Kunden dazugewonnen. Finanziell gibt es immer wieder Aufs und Abs. Tätigkeiten in der Kreativbranche machen Spaß, aber reich werden nur wenige damit. Daher baue ich mir gerade noch ein zweites Standbein in der kreativen Freizeitgestaltung für Kinder auf. Auch das ist eine Tätigkeit, die mir viel Freude macht.

Nidal, was erhoffst du dir auf deinem Weg ins Unternehmertum? Was wünschst du dir von deinem neuen Arbeitsplatz im D#16?

Nidal: Eigene Produkte herzustellen ist ganz einfach. Die Produkte zu vermarkten und Kunden zu finden, die den entsprechenden Preis zahlen, ist für mich eine Herausforderung. Im Bereich der Kundenakquise kann ich sicherlich etwas von jemandem lernen, der schon länger im Geschäft ist.

Nicole: Die Akquise funktioniert bei mir etwas anders. Ich bin kein Künstler, sondern Dienstleister. Die Verlage und Firmen kommen zu mir mit ganz bestimmten Anfragen. Ich habe aber auch zusammen mit einer Autorin eine eigene Kinderbuchreihe entwickelt. Mit einem kleinen Budget und viel Arbeit. Die Bücher werden über einen Verlag vertrieben, aber einen Teil dürfen wir auch selbst verkaufen. Auch ich bräuchte da jemanden, der so richtig fit im Marketing ist. (lacht)

Nidal: Vom DEZERNAT#16 erhoffe ich mir Synergieeffekte und spannende Begegnungen. Hier sind Menschen, die ihren Beruf gut können. Ich sehe hier Möglichkeiten der Kollaboration. Das würde mit viel Spaß machen und meine Palette erweitern.

Nicole: Ich denke da an Kunden, die Visitenkarten brauchen. Das Logo bekommen die Kunden von mir – und Visitenkarten aus Holz von dir.

Liebe Nicole, lieber Nidal, danke für das Gespräch!