Sichtbar – nicht nur in Zahlen

Heute sprechen wir viel von „Impact“, was neudeutsch ist für Wirkung. Wirkungsmessung ist ein wichtiges Instrument, um zu überprüfen, ob zum Beispiel politische Maßnahmen und Fördergelder die Wirtschaft und Gesellschaft zum Positiven verändern.

Heute sprechen wir viel von „Impact“, was neudeutsch ist für Wirkung. Wirkungsmessung ist ein wichtiges Instrument, um zu überprüfen, ob zum Beispiel politische Maßnahmen und Fördergelder die Wirtschaft und Gesellschaft zum Positiven verändern.

Schon 2017 galt die Kultur- und Kreativwirtschaft mit ihren 11 Teilbranchen als zweitgrößte Branche Deutschlands, hinter der Automobilindustrie. Bis heute wird der hohe Innovationsgrad „kreativen“ Berufe immer wieder herausgehoben.

Bund und Länder haben schon vor über einem Jahrzehnt einen Handlungsbedarf formuliert. Die Weiterentwicklung der Kultur- und Kreativwirtschaft wird seitdem durch niedrige Mieten, einfach zu beantragende, kleinere Fördermittel, Netzwerkveranstaltungen und Weiterbildungsmöglichkeiten unterstützt.

Wie finden wir heraus, was wirkt?

Im Monitoring-Bericht des Bundesministeriums für Wirtschaft von 2021 sehen wir, dass die Zahl der Unternehmen in der Kultur- und Kreativwirtschaft bei 259.000 liegt, durchschnittlich 4,8 Kernerwerbstätige in den Unternehmen arbeiten, und der Gesamtanteil der Kreativwirtschaft am Bruttoinlandsprodukt 2,8% beträgt. Weiter hat jedes Unternehmen in 2020 durchschnittlich 619 000 Euro Umsatz gemacht, und der Prozentsatz an Selbständigen liegt bei 21%.

Diese Kennzahlen und damit die Branchen sind seit 2014 bis 2019 kontinuierlich gewachsen.

Und dann kam Corona …

2020 fielen die Zahlen ab. Einige rauschten sogar zurück auf das Niveau von 2014, also noch vor dem Ausbau verschiedener Förderangebote. COVID-19 hat nicht nur für Umsatzeinbußen gesorgt, sondern auch für eine erhöhte Herzfrequenz bei allen Controllern, die für die Beobachtung der Kultur- und Kreativwirtschaft zuständig waren. Denn wenn kein Zuwachs messbar ist: Haben die Förderangebote ihre Wirkung verloren? Sind die getroffenen und finanzierten Maßnahmen verpufft? Oder müssen wir alles aus einem anderen Blickwinkel betrachten?

Wirkung mal anders

Kreativschaffende gehen neue Wege. Sie finden Lösungen, wo konventionelle Mittel nicht weiterkommen, entwickeln Neuartiges, verändern die Perspektive. Wirkung bedeutet also, dass Produkte und Dienstleistungen nicht nur nachgefragt werden. Sondern auch, dass die Zielgruppen unserer Unternehmungen ihre Fähigkeiten erweitern oder ihr Bewusstsein sich verändert.

Zum Beispiel, indem sie von einer Beratung nachhaltig profitieren. Eine kreative Software-Lösung zu einem Umdenken eines Arbeitsprozesses führt. Oder sie für alles, was sie tun oder erreichen wollen, eine gute (Bild-)Sprache finden. Indikatoren, die sich nicht 1 zu 1 in den reinen Kennzahlen abbilden lassen. Die aber letztlich dafür sorgen, dass Städte als attraktive Standorte für kreatives Arbeiten und Leben wahrgenommen werden, so wie Heidelberg.

Wir können – gerade als Selbständige und Kleinunternehmer – nicht alles messen. Was aber spür- und sichtbar für uns ist, ist die Zufriedenheit unserer Kunden, die langjährigen Kundenbeziehungen und das Weiterempfehlen unserer Dienstleistungen. Das ist die Wirkung, die wir erzielen wollen. Die Kennzahlen werden sich dann wieder erholen.