Andreas Willhauck ist ein Profi – als Pädagoge, Gitarrist und in Sachen Menschenkenntnis. Die braucht der 43-Jährige auch, um erfolgreich zu sein. Denn die Schülerinnen und Schüler, die ihm jede Woche gegenüber sitzen, könnten unterschiedlicher nicht sein.

Der Jüngste ist sechs Jahre alt, die älteste 60. Mal startet ein Naturtalent bei Willhauck, mal jemand, der ein wenig länger zum Lernen braucht. „Wenn ich mich darauf nicht einstellen könnte oder genervt wäre, wenn mal etwas nicht klappt, hätte ich den falschen Job“, sagt der gebürtige Bad Schönborner.

Schließlich seien auch die Ziele seiner Schülerinnen und Schüler ganz unterschiedlich. „Manche möchten mit der Westerngitarre Gesang am Lagerfeuer begleiten, andere die klassische Konzertgitarre komplett beherrschen.“ Und dann sind da noch die Schüler, die so bald wie möglich mit voller Kraft in die Saiten der E-Gitarre hauen wollen – wie zum Beispiel der 12-jährige Lukas, der immer dienstags zur Gitarrenstunde kommt.

Dass er den Probenraum im DEZERNAT#16 vor sieben Jahren erhielt, empfindet Andreas Willhauck als Glücksgriff. Was ihm hier gefällt? „Die Nähe zu den anderen Musikern“, sagt er. „Das Unprätentiöse des Hauses und seine zentrale Lage.“ Mit dem Gitarrenspiel hat er selbst als Siebenjähriger begonnen. Eltern empfiehlt er, Kinder nicht vor der Grundschule starten zu lassen. „Erst dann haben sie ausreichende Fingerfertigkeit“, sagt der Pädagoge. „Und sie können schon ein bisschen länger stillsitzen.“

Eine Entwicklung, die Andreas Willhauck in den vergangenen Jahren beobachtet hat, freut ihn: „Früher hörten viele, die als Kind Gitarre spielen gelernt hatten, nach der Schulzeit damit auf“, sagt er. „Heute machen viele nahtlos weiter.“ Oder fangen sogar erst als Erwachsene an – und erfüllen sich damit einen Traum, der ihnen als Kind verwehrt blieb.

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