WerkStaat und FoteO haben neue Räume in Heidelberg gefunden

Für manche reicht ein Schreibtisch aus, um in den Flow zu kommen. Für andere muss es eine Werkstatt oder ein Atelier sein: Ob mit Oberlicht, mit Scheinwerfern, der Möglichkeit, jederzeit ungestört proben oder produzieren zu können – in den Kreativbranchen sind die Anforderungen so vielfältig wie die Gewerbe selbst. Wir haben mit zwei „Ehemaligen“ gesprochen, die sich den Traum vom eigenen Raum in Heidelberg erfüllt haben.

Als Stavroula Papadopoulou von WerkStaat mit der Herstellung von Objekten aus Ton und Porzellan begann, verband sie zwei Leidenschaften miteinander: die Liebe zur Natur und die zur Kunst. Die gelernte Umweltberaterin beschreibt das so:

„Kreativität kann man nicht stoppen.“

Von kleinen Unikaten zur ersten eigenen Werkstatt

Lange hat Stavroula den idealen Lebensraum für die Entfaltung ihrer Kreativität gesucht. Sie begann mit kleinen Unikaten im Keller ihres Zuhauses. „Ein wenig Tageslicht kam durch ein Fenster über meinem Kopf“, erinnert sie sich. Es war klar: Auf Dauer kann das nicht funktionieren. 2016 erhielt sie eine Verkaufsfläche in der Altstadt, 2019 ihre ersten eigenen Werkstatt-Räume im DEZERNAT#16. „Das war ein Traum“, resümiert Stavroula ihre Jahre im Kultur- und Kreativwirtschaftszentrum.

„Das DEZERNAT#16 ist ein idealer Ort, um andere Künstler kennenzulernen, Fachwissen untereinander zu teilen, Gemeinschaft zu haben.“

Allerdings: Werkstatt und Verkauf an einem Ort zu vereinen, schien viele Jahre unmöglich und auf  Dauer belastend. „Ich musste nicht nur das Material zum Atelier bringen“, erinnert sich Stavroula, „sondern auch die fertigen Objekte per Fahrrad im Rucksack zum Laden fahren – das war unheimlich aufwendig und kaum zu schaffen.

Mit dem Unternehmen angekommen: Neue Räumlichkeiten am Heidelberger Uniplatz

2022 findet sie die idealen Räume in der Grabengasse direkt am Uniplatz. Sie hatten alles, wonach Stavroula suchte: genügend Platz für einen Ofen, Wasser, Starkstrom, Luftzufuhr – und eine zentrale Verkaufsfläche in einem belebten Teil der Altstadt. Wochenlang kämpfte sie, nahm Kontakt zum Besitzer auf, bewarb sich mit einer ganzen Bewerbungsmappe. Nach vier Monaten setzte sie sich gegen viele weitere Interessenten durch – und fühlt sich mit ihrem Unternehmen endlich angekommen.

In WerkStaat trifft Kunsthandwerk auf modernes Eco-Design. In erster Linie produziert Stavroula Schmuckserien und Designobjekte aus Ton und Porzellan. Zwanzig bis dreißig weitere Künstlerinnen und Künstler stellen ihre Objekte in WerkStaat zum Verkauf. Durch Stavroulas Renovierungskünste entstand außerdem ein Extraraum für Workshops und eine offene Werkstatt, in dem sie ihre Leidenschaft weitergeben kann.

„Es gibt nichts Besseres, als einen Raum so zu gestalten, wie du ihn brauchst“,

findet Stavroula – ganz nach dem Credo des DEZERNAT#16.

Vom Gemeinschaftsatelier in den eigenen Laden

Ebenso zufrieden mit seinem Geschäft ist Fotograf Jan Buomann, FOTeO. Im Januar hat der selbstständige Fotograf den Sprung vom DEZERNAT#16 in einen eigenen Raum geschafft. Nach gelungener Gründung und Ausbau seines Unternehmens im Kultur- und Kreativwirtschaftszentrum ist er in sein Studio im Pfaffengrund umgezogen.

An seinem heutigen Atelier, einer ehemaligen Apotheke, lief Jan zufällig vorbei. Er hatte sich auf die Suche nach neuen Räumen gemacht, um im D#16 Neugründungen Platz zu machen. „Der Vermieter hatte viele Bewerber, konnte sich aber ein Fotostudio gut vorstellen“, erzählt er.

Gute Startbedingungen im DEZERNAT#16

Gestartet hatte Jan sein Geschäft 2014, mit Hochzeits-, Schulklassen- und Porträtfotografie. Im D#16 hatte er sich ein Studio mit zwei weiteren Fotografen geteilt und sich eine Kundenbasis geschaffen. Die günstige Miete gab ihm die Gelegenheit, sein Geschäft auf sichere Beine zu stellen.

„Hätte ich von Anfang an mein Studio zu den üblichen Preisen geführt, hätte ich die Kosten für meine Kunden anheben müssen. Aber so konnte ich mit fairen Preisen starten“,

beschreibt Jan die Vorteile, die die Mieterinnen und Mieter im D#16 genießen. Aber auch an seinem neuen Standort im Pfaffengrund ist er mit Lage und Mietpreis zufrieden. „Ich kann meine Preise halten. Zudem habe ich hier viel Laufkundschaft. Und meine Kunden können direkt vor der Tür parken.“