Die Emil-Maier-Straße wird ein Park. Ja, richtig gelesen: Die Einbahnstraße zwischen dem DEZERNAT#16 und dem städtischen Betriebshof wird zu einer Grünfläche umgestaltet. Das erste Anzeichen ist da: Ein Ensemble aus Sitzgelegenheiten mit Stauden-Begrünung („Parklet“).

Noch ist die Emil-Maier vollversiegelt und damit in den Sommermonaten eine Wärmeinsel. Fußgängerinnen und Fußgänger sind selten, entlang der gesamten Schneise sind Autoparkplätze. Doch die Straße hat großes Potenzial:

Mit dem DEZERNAT#16 ist sie das Hauptquartier vieler Heidelberger Kultur- und Kreativschaffende, mit dem Café Leitstelle als Aushängeschild und der Nähe zum Hauptbahnhof. Geht es nach der Stadt und den engagierten Anwohnern, eignet sie sich wie kein anderer Ort in Bergheim West als öffentlicher Treffpunkt mit Möglichkeiten zum Verweilen.

Die Vision der Stadtentwicklerinnen und -planer wurde 2022/23 zusammen mit den Menschen aus Bergheim West entwickelt. Federführend für ein „Integriertes Handlungskonzept“ (IHK) ist das Amt für Stadtentwicklung und Statistik. Der erste „Infomarkt“ Bergheim West, eine Ausstellung rund um die Emil-Maier-Straße, die ehemalige Feuerwache und weitere Stadtplanungsmaßnahmen fand am 17. November im DEZERNAT#16 statt. Bei Punsch, Popcorn und Bohneneintopf trafen die zuständigen Ämter der Stadt auf Visionäre, interessierte Bergheimer Familien, Macherinnen und Planer.

„Bergheim soll vielfältig, kreativ, lebenswert und grün sein“, fasst im Gespräch Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck den Wunsch der Stadtplanerinnen und Anwohner zusammen. „Aber gerade das Quartier Bergheim West leidet an der hohen Verkehrsdichte. Hier brauchen wir Plätze zum Begegnen, zum Durchatmen.“

Ein solcher Platz wird in Zukunft der Emil-Maier-Park sein.

Das bringt die Zukunft: Schritt für Schritt soll die Emil-Maier-Straße für den parkenden und den rollenden Verkehr gesperrt werden. Weitere Parklets kommen hinzu, die Versiegelung wird ebenfalls schrittweise entfernt. Die Zeichnungen der Stadtplaner auf dem Infomarkt zeigen, was möglich ist: Trampoline und Tischtennis, Hochbeete, Springbrunnen, Bänke und Kletterwände, Solarenergie, nachhaltige und klimaschonende Begrünung auch der Fassaden. Die Planer stellen sich Werkstätten, Ateliers und Bühnen rund um das D#16 vor – „Kreativität“ als übergeordnetes Konzept des Parks.

Doch nicht nur die Straßenbegrünung soll einem nachhaltigen Wandel folgen.

Auch die ehemalige Feuerwache, das Zuhause des D#16, erhält ein Sanierungskonzept, „das weit umfassender ist als die bisherige Instandhaltung“, so Odszuck. Das heißt: Grünes Licht für den dauerhaften Erhalt der Kreativwirtschaft in Bergheim West. Andererseits: Nicht sanierungsfähige Teile des alten Gebäudes müssen laut Odszuck weichen. Zum Czernyring hin zeichnet der Erste Bürgermeister ein weiteres Gebäude in die Luft: ein Wohnhaus, verzahnt mit dem heutigen DEZERNAT#16; der heutige Parkplatz der Mieterinnen und Mieter ist dann ein schattiger Innenhof.

Schon in der Planung sollen möglichst viele Anwohnerinnen und Bürger mit ihren Wünschen und Ideen mit einbezogen werden. Meinungen, Erfahrungen und Know-how der Mieterinnen und Mieter des D#16 sind unbedingt erwünscht. Dr. Gabriela Bloem, Leiterin vom Amt für Stadtentwicklung und Statistik: „Alle Mieterinnen und Mieter des Hauses können und sollen sich an der Neugestaltung ihres Hauses, ihrer Straße und ihres Quartiers beteiligen.“