Der im DEZERNAT#16 beheimatete Xundlachen e. V. bringt Clowns in die Klinik. Damit hat das Team einen besonderen Zugang zu den Patientinnen und Patienten.

Sicher, man muss Sinn für Humor haben, wenn man ein Klinik-Clown ist. Man braucht Leichtigkeit, ein Schauspiel- talent, und idealerweise sollte man auch singen, vielleicht jonglieren oder ein Instrument spielen können. Doch das Wichtigste sei Einfühlungsvermögen, sagt Manja Mauersberger, die Teil des Klinik-Clown-Teams „Xundlachen e. V.“ ist. Die insgesamt 17 Clowns, die sich im DEZERNAT#16 zu Trainings, Mitgliederversammlungen und Workshops treffen, strömen regelmäßig aus, um Menschen in schwierigen Lebenssituationen zu besuchen: Kinder und Teenager im Krankenhaus, alte Menschen im Pflegeheim oder Hospiz sowie Mütter, die mit ihrem kranken oder frühgeborenen Säugling auf unabsehbare Zeit im St. Annastift-Kinderkrankenhaus in Ludwigshafen untergebracht sind.

Meist gelte es in Sekundenschnelle herauszufinden, was ihr Gegenüber in dem Moment brauche, sagt Manja Mauersberger. „Wenn wir in der Klinik etwa auf ein älteres, aufgeschlossen-energiegeladenes Kind stoßen, sind Witze und Albereien oft genau richtig.“ Ganz anders als bei einem sehr zurückhaltenden kleinen Patienten. Oder einem alten Menschen, der erst kürzlich ins Pflegeheim gezogen ist und noch um sein zurückgelassenes Zuhause trauert. „In solchen Fällen müssen wir besonders behut- und einfühlsam vorgehen“, so Manja Mauersberger.

Damit das gelingt, sind die Xundlachen-Clowns immer zu zweit unterwegs. „Dann kann eine von uns zum Beispiel den kecken Clown spielen und einer den ruhigen, ängstlichen“, erklärt Mauersberger. „Auch sehr gehemmte Kinder gehen dann oft aus sich heraus und versuchen, dem schüchternen Clown auf die Sprünge zu helfen.“ Im Fall des entwurzelten alten Menschen gelte es wiederum, diesen zwar in seiner Traurigkeit ernst zu nehmen, ihm aber gleichzeitig Freude zu bereiten. Etwa durch gemein- samen Gesang und eine lebensbejahend-unterhaltsame Erkundung der neuen Umgebung.

Wie ihre Kolleginnen und Kollegen, die zwischen 30 und 70 Jahre alt sind, hat Manja Mauersberger die Ausbildung zum Klinik-Clown berufsbegleitend zu ihrer Beschäftigung als Ergotherapeutin durchlaufen. Warum sie alle ihre Aufgabe lieben? „Wir können Menschen in sehr schwierigen Situationen helfen“, sagt sie. „Das gelingt aber nur, wenn wir ganz im Hier und Jetzt sind und die ganze Bandbreite der Gefühle zulassen. Das ist auch für uns selbst ein Riesengewinn.“

Kontakt

Manja Mauersberger und Arnaud Duchemin

www.xundlachen.info
info@xundlachen.de